Donnerstag, 25. Januar 2018

Test GoolRC T47 FPV Drohne


Einleitung


Bereits vier Jahre ist es her, seit ich mit dem Blade 180 QX den Blick in die Welt der Drohnen gewagt habe. Dieses Modell kam RTF-typisch mit Fernbedienung daher und konnte auch per Kamera die Welt von oben in 720p aufzeichnen. Der kleine Blade war sehr aggressiv in der Bedienung und ist mit alten Autos ohne ABS, ESP und Airbag zu vergleichen: Kein Gyro- oder Schwerkraftsensor unterstützen den Benutzer in der Bedienung.

Mit meiner neuesten Anschaffung, dem GoolRC T47 wage ich den nächsten Schritt in die Welt der FPV-Drohnen, bevor ich mich in kostenintensivere Projekte bezüglich FPV-Race stürze. Mittels Smartphone kann alles aus der Sicht der Drohne gesteuert werden. Alle möglichen Sensoren sollen die Bedienung einfach und eingängig halten. Doch ist die Bedienung entsprechend intuitiv und macht das wirklich langfristig Spaß?

Unboxing


Die erste Ernüchterung folgte direkt nach dem Öffnen der Verpackung. Mich strahlte eine kleine Drohne in metallic-rot an, die völlig verstaubt war. Auch das Zubehör hat schon bessere Zeiten gesehen. Bei dem Bündel an Bedienungsanleitungen musste ich ein wenig schmunzeln. Neben einer chinesischen und englischen Fassung war auch eine Anleitung einer vollkommen anderen Drohne dabei, sowie eine Bedienungsanleitung eines 4-Port USB 3.0 Hubs. Sehr interessant!


Bei näherem Hinschauen musste ich zudem feststellen, dass die Rotoren der Drohne bereits kleine Einkerbungen hatten, was auf einen benutzten Artikel hinweist, sehr unschön! Der Ersatzakku lag außerdem lose in dem Minikoffer und hat durch den Transport die Oberfläche der Drohne zerkratzt. Da der verwendete Kunststoff eher billig anmutet, hat mich das nach dem ersten Eindruck nicht weiter gestört.


Einrichtung und First Flight


Bevor es losgeht, musste die Fernbedienung an die Drohne gebunden werden. Das ging schnell - einfach beides anschalten und den Analogstick der Fernbedienung rauf- und herunterbewegen, fertig. Mit einem Klick auf den Stick konnte es endlich losgehen.

Das Flugverhalten ist sehr knackig und fast mit meinem vorherigen Modell zu vergleichen, dem Blade 180. Mit dem Stick ist das Gefühl der Steuerung aber etwas anders, zudem man sich bereits an eine "richtige" Fernbedienung gewohnt hatte. Nach kurzer Zeit kommt man damit aber gut klar.

FPV per Smartphone


Als nächste Aufgabe und warum ich mir das Fluggerät überhaupt gekauft hatte, stand die Einrichtung der Mobileapp an. Dazu muss die App "GoolRC" aus dem PlayStore von Google heruntergeladen und installiert werden. Die Drohne wird angeschaltet und auf dem Smartphone muss das WLAN der Drohne verbunden werden. Die App findet die Drohne sofort und verbindet diese dann und zeigt direkt das Livebild der Kamera. Das funktionierte auf meinem Android 6 Smartphone LG G4 ohne Probleme.



Die Bildqualität der 720p-Kamera ist überraschend gut und es lassen sich viele Details erkennen. Die Steuerung per Smartphone funktioniert ebenfalls gut und lässt weitere Spielereien wie 360°-Flips automatisch durchführen. Auch Videos und Fotos können während des Fluges durch einen einfachen Klick auf das Bildschirmsymbol angefertigt werden. Der Winkel der Kamera kann leider nicht per Remote verändert werden, dass muss per Hand vorgenommen werden. Doch nach 5 - 10 Minuten, je nach Flugstil, ist der Akku sowieso leer und die Änderung kann zusammen mit dem Akkuwechsel vorgenommen werden.



Zweite Ernüchterung


In meinem Fall musste die Drohne nach knapp acht Minuten an das Ladegerät. Bis mir aufgefallen ist, dass gar kein Ladegerät bzw. Ladekabel mitgeliefert wurde! Also sitze ich hier jetzt mit einer neuen, dreckigen und zerkratzen Drohne, die zwar tolle Flugeigenschaften und eine gute Kamera vorweisen kann, aber auch zwei leere Akkus, die ohne Ladegerät leider leer bleiben. Und die Drohne bleibt am Boden.

Fazit


Den Ausflug in die Welt der FPV-Drohnen hätte ich mir positiver vorgestellt. Zwar war die Zeit in der Luft sehr spaßig, doch das Fluggerät war die falsche Wahl. Für RTF-Modelle werde ich dann wohl eher auf Parrot oder zum Basteln auf Kohlefaser-Bodykits zurückgreifen.


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