Sonntag, 1. Juli 2018

Arcade Stick oder Gamepad? Test des 2018er Lioncast Arcade Fighting Stick


Im Rahmen des zuletzt stattgefunden Steam Summer Sales ist meine Steam-Bibliothek um eine nicht unerhebliche Menge an Spielen angewachsen und der Pile-of-Shame ist kaum noch zu bewältigen. Es ist viele Jahre her, als ich mich noch intensiv mit Arcade Fighting Games auseinander gesetzt habe, die letzten dieser Art hießen Super Street Fighter II Turbo, FX Fighter Turbo und Virtua Fighter 2.

Um das nostalgische Spielgefühl und meine Erinnerungen an frühere Spielhallenbesuche wieder aufleben zu lassen, wertete ich meine Steam-Bibliothek um einige Klassiker und moderne Vertreter ihrer Zunft auf und widmete mich diesen Spielen, nicht zuletzt um den Berg "abzuarbeiten". Jedoch stand ich nun vor der Wahl eines geeigneten Controllers für den Ausflug in meine spielerische Vergangenheit.

Mit Sicherheit bin ich nicht der einzige, der sich über die Wahl eines Controllers Gedanken macht, weswegen ich dazu einen kurzen Ratgeber mit anschließendem Test mit Kaufempfehlung geschrieben habe.

Arcade Stick oder Gamepad


Am Anfang steht die Frage, welches Eingabegerät zum Zocken eingesetzt werden soll. Das entscheiden mehrere Faktoren. Zuallererst ist es entscheidend, welches Genre und welches Game gespielt werden soll. Rennspiele oder Egoshooter sind denkbar ungeeignet, während klassische 1-vs-1 Fighting Games teilweise direkt auf den Einsatz eines Sticks ausgelegt sind. Es kommt also hauptsächlich auf das Spiel an.

Ebenfalls ist der persönliche Geschmack und spielerische Background entscheidend. Ein Kind der 70er, das noch in Spielhallen unterwegs war um dort am Automaten Mortal Kombat und Street Fighter zu zocken, werden auch heutzutage noch Arcade Sticks einsetzen, um das Spielhallen-Gefühl wieder aufleben zu lassen. Zudem lassen sich Spiele dieses Genres mit etwas Übung deutlich präziser steuern als mit einem Gamepad.

Geeignete Spiele


Nicht alle Spiele sind für einen Fighting Stick geeignet, es gibt auch im Fighting Genre einige Ausnahmen. Zum Beispiel erfordert das Spiel Def Jam den Einsatz eines Analogstick, was ein klassischer Arcade Stick nicht abbilden kann, da zumeist nur digitale Schalter verbaut sind. Welche Games aber durchaus geeignet oder direkt auf den Einsatz eines Stick zugeschnitten sind, möchte ich an dieser Stelle gerne auflisten. Bei der Nennung des Spiel ist grundsätzlich die ganze Spielereihe gemeint:

  • Dead Or Alive
  • Mortal Kombat
  • Tekken
  • Street Fighter
  • The King of Fighters
  • Guilty Gear
  • BlazBlue

Geeigneter Fighting Stick


Falls es nach reiflicher Überlegung ein Fighting Stick werden soll steht die Frage im Raum, für welches Modell man sich entscheiden soll. Es gibt einige Modelle am Markt, die sich in der Anordnung der Buttons meist nur wenig unterscheiden, in der Qualität der Verarbeitung und Präzision dafür deutlich. Ebenso ist für viele Gamer interessant, ob sich das Gerät modden und individuell anpassen lässt. Auch der Austausch stark beanspruchter Teile, wie einzelne Buttons oder den Stick selbst, kann entscheidend sein.

Der Berliner Hardware-Hersteller Lioncast hat mit seinem Arcade Fighting Stick Anfang Mai 2018 bereits die zweite Generation seines Sticks auf den Markt gebracht und punktet neben der Mod- und Austauschbarkeit aller einzelnen Komponenten auch mit einer Kompatibilität zur Switch und PS4. Da mich persönlich nur der Einsatz am PC interessiert, werde ich bei meinem Test auch nur darauf eingehen.


Verarbeitung


Bereits der erste Fighting Stick der Berliner stach durch seine sehr gute Verarbeitung aus der Masse an Angeboten heraus und war stabil und robust. Die darauf folgenden sieben Jahre Erfahrung wurden genutzt, um das 2018er Modell weiter zu verbessern und etablierte Stärken beizubehalten. Das Gehäuse ist äußerst stabil, obwohl hauptsächlich Kunststoff verwendet wurde. Es sind keine Kanten, Grate oder Spaltmaße zu entdecken und auch die wildesten Kampfsession steckt das Gerät ohne nennenswerte Blessuren problemlos weg.

Wer einzelne Komponenten austauschen oder verbessern möchte, kann den Stick über die Unterseite öffnen. Die sechs Schrauben werden durch die Anti-Rutsch-Pads verdeckt und können abgezogen und versetzt werden.

Präzision


Auch in Sachen Genauigkeit, Reaktionszeit und Verzögerung kann der Fighting Stick punkten und lässt keine Mängel erkennen. Die Auslösung eines Buttons oder eine Bewegung des Sticks werden sofort erkannt und direkt umgesetzt. Es ist keine Verzögerung zur Aktion auf dem Bildschirm zu erkennen oder zu spüren. Auch komplexere, schnell aufeinander folgende Befehle sind kein Problem, ebenso wenig wie zeitgleich gedrückte Schalter. Alle Eingaben werden erkannt und entsprechend umgesetzt. Auch wenn es im Spiel manchmal hektisch zugehen kann weiß man nach einer gewissen Zeit und etwas Übung, wo welcher Button angeordnet ist.

Spielspaß


Sofern man die Bereitschaft mitbringt, sich in die Kampf-Steuerung mittels Fighting Stick einzuarbeiten, wird mit entsprechenden Erfolgen belohnt. Auf einen Arcade Stick ausgelegte Games machen per Stick deutlich mehr Spaß als mit einem Gamepad, da die Steuerung direkter und einfacher ist. Die eigene Leistung und damit auch die Motivation werden erhöht, was unweigerlich zu mehr Spielspaß führt. Ich kann für Arcade-Games daher nur empfehlen, zumindest einmal einen Fighting Stick ausprobiert zu haben, zumal die Investition von knapp 50 Euro für die neue Version des Lioncast Sticks auch nicht zu viel verlangt ist.



Alternative


Wer darauf verzichten kann, das neueste Modell besitzen zu müssen, ist auch mit dem Vorgänger für 30 Euro gut beraten. Dieser bietet bis auf die fehlende Kompatibilität zur Switch und PS4 ebenfalls eine gute Ausstattung und punktet mit einer guten Verarbeitung. Die Schalter sind identisch angeordnet und lassen sich bei Bedarf austauschen.


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